Wissenswertes über Borxleben




Zur geografischen Lage: Borxleben liegt im Norden Thüringens, im Kyffhäuserkreis an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Das Dorf erstreckt sich im Regenschatten von Hainleite, Kyffhäuser, Finne und Harz,östlich des 477 m hohen sagenumwobenen Kyffhäusergebirges, im Bereich des Übergangs der "Diamantenen Aue", umgeben von Acker- und Wiesenflächen.

Zur Topografie: Borxleben ist ein echt thüringisches Haufendorf mit ca. 400 Einwohnern. Die Gemarkung dehnt sich von Nord nach Süd ca. 2,5 km und von Ost nach West ca. 3,3 km aus. Die südliche Gemarkungsbegrenzung bildet der Kyffhäuserbach, im nördlichen Teil befindet sich der 0,95 ha große Rohrteich. Die Ellerwiesen mit dem Ockergraben sind geschützte Biotope. Typisch für Borxleben sind die an den Ort angrenzenden Grünländer und Streuobstwiesen im Übergang in die freie Landschaft.

Aus der Geschichte: Borxleben ist eine der ältesten Ortschaften unserer Umgebung und soll zwischen 300 und 500 nach der Zeitwende entstanden sein. Urkundlich wurde Borxleben erstmalig im Jahre 786 als Borscheslebo im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt. Seitdem hieß der Ort auch Burchleve, Burgsleve, Borchesleven, Borxleybin, Borschleben und im 17. Jahrhundert schließlich Borxleben.
Bis zur Reformationszeit besaß das Cisterzienser-Nonnenkloster Kelbra das Patronatsrecht der Kirche. Im 12. Jahrhundert gehörte das Dorf zur Grafschaft Rothenburg, 1230 ging es an die Grafen von Beichlingen und 1377 an die Grafen von Schwarzburg.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Borxleben fast völlig eingeäschert.
Borxlebens Bewohner lebten von der Landwirtschaft, vom Obstanbau und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auch von der Leineweberei. Borxleben und Ichstedt hatten sogar eine eigene Leineweberinnung mit über 40 Meistern.

Das 20. Jahrhundert: Borxleben gehörte bis 1918 zum Fürstentum "Schwarzburg-Rudolstadt". Noch etwa bis zum 1. Weltkrieg wurde zwischen Borxleben und Kachstedt im Schacht der Grube "Zuversicht" Braunkohle abgebaut. Deshalb durchquerte von 1916 bis 1966 eine Kleinbahn den Ort, welche als Grubenbahn von Artern aus verkehrte.
Im Jahre 1945, nach der Bodenreform, wurden die Rittergüter und Ländereien aufgeteilt, 1955 wurde die LPG Typ III gegründet, und 1960 wurde die Gemeinde voll genossenschaftlich. Nach der Wende ging alles wieder in Privatbesitz über.
  • Bis 1952 gehörte Borxleben zum Kreis Sondershausen / Thüringen,
  • seit September 1952 zum Kreis Artern / Bezirk Halle,
  • seit August 1972 zum Gemeindeverband "Diamantene Aue" Sitz Ringleben,
  • bis Juni 1994 zur Verwaltungsgemeinschaft Ringleben,
  • seit Juli 1994 zur Verwaltungsgemeinschaft Mittelzentrum Artern
  • und seit Juli 1994 wieder zum Kyffhäuserkreis / Thüringen mit Kreisstadt Sondershausen.

Sehenwürdigkeiten: Das Kriegerdenkmal, zentral im Ort gelegen, wurde im Jahre 1922 errichtet und 1997 neu gestaltet. Am 16.11.1997 bekam es eine Ehrentafel für die Gefallenen des 2. Weltkrieges.

Die Kirche, 1836 erbaut, 1938 abgebrannt, wurde von 1988 bis 1992 neu aufgebaut und befindet sich in östlicher Randlage. Die Kirche enthält einen sp�tgotischen Schnitzaltar von 1494.