Sehenswürdigkeiten




Europäisches Zuckermuseum Oldisleben

Die Oldisleber Zuckerfabrik ist Europas letzte, welche mit Dampfmaschinen, Diffusionsbatterie und anderen historischen Apparaten bis zu ihrer Stilllegung im Jahre 1990 in Betrieb war. Somit stellt sie ein einzigartiges Industriedenkmal dar. Bereits 1836 wurde eine sogenannte "Saftquetsche" = Rübenzuckerfabrik errichtet, welche allerdings1872 stillgelegt wurde, als die Maschinenfabrik Röhrig & König aus Magdeburg eine neue Fabrik für die Verarbeitung von 350 t/d Rüben erbaute. Die Kapazität konnte bis ins Jahr 1889 auf 525 t/d erhöht werden, 1890 verarbeitete die Fabrik in der Kampagne rund 40.000 t Rüben. Elektrifiziert wurde die Zuckerfabrik 1915 durch die Aufstellung eines Generators, welcher zur Stromerzeugung für Beleuchtung und Pumpen diente. Als "lebendiges" Denkmal soll sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dafür werden zur Ergänzung technisch interessante alte Maschinen aus anderen stillgelegten Zuckerfabriken als Vorstufe eines Museums der Entwicklung der Zuckertechnik aufgebaut werden; weiterhin soll das Museum die Kulturgeschichte des Zuckers dokumentieren.

Besichtigungen sind nach Voranmeldung möglich.

Zuckerfabrik Oldisleben
Esperstedter Straße 09
06578 Oldisleben
Tel. 03 46 73 - 9 12 06



Die Mühle mit dem Mühlenpark

Die hiesige Mühle zu Oldisleben ging im Jahre 1802 in den Privatbesitz der Familie Weineck über. Sie war bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb.



Besonders sehenswert ist neben den alten Mühlengebäuden der Mühle-Park. Auf einer Landfläche von 0,28 ha findet man 30 verschiedene Holzarten,

u. a. den Götterbaum, den japanischen Schnurbaum, die Gingko-Platane und viele mehr. Weiterhin sehr interessant ist eine Grotte aus Tuffgestein, ein Pavillon und eine Bank aus versteinertem Holz. Die zahlreichen Sitzecken laden zum Verweilen ein. Dem aufmerksamen Spaziergänger kann mit etwas Glück hier sogar ein Eisvogel begegnen, der zu einer von 20 Vogelarten gehört, die im Mühle-Park zu sehen sind.



Die St. Johannis-Kirche zu Oldisleben

Die Kirche am Bergeshang wurde im Jahr 1506 erbaut und 1507 von Martin Luther eingeweiht. Wegen starker Baufälligkeit wurde diese 1905 gesperrt. 1910 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Kirche. Sie wurde errichtet nach neoromanischen Proportionen und mit Dekorelementen des Jugendstils. In der Kirche befindet sich ein Flügelaltar im spätgotischem Stil, welcher von einem Saalfelder Meister um 1500 erbaut wurde. Die 3 Glocken mit ihrem wunderschönen Klang wurden ungefähr 1770 gegossen.



Das Benediktinerkloster

Dem sumpfheiligen Veit geweiht, gründete die Gräfin Adelheid im Jahre 1089 ein Benediktinerkloster, welches sich zum reichsten und bedeutendsten Kloster des Kreises entwickelte. Die Zeit seiner höchsten Blüte erreichte es im Jahre 1227, als Papst Gregor IX. einen Schutzbrief ausstellte, in welchem er den Besitz bestätigte und seine Unantastbarkeit garantierte. Die Besitztümer zu dieser Zeit erstreckten sich über 369 Hufen Land (circa 3690 ha), 5 Mühlen, 6 Höfe sowie Wiesen und Wälder. Weiterhin besaß das Kloster das Recht zur freien Abtwahl und das Münzprägerecht, was auch von Reichtum und Ansehen zeugte. Etwa 1540 wurde das Kloster aufgelöst. Vorstufen dafür waren die eigene Mißwirtschaft, der moralische Verfall der Mönche, Plünderungen während des Bauernkrieges sowie die immer kleiner werdende Anzahl der Mönche.
Später wurde aus dem ehemaligen Kloster ein Kammergut, aus dem sich eine Agrargenossenschaft entwickelte.
Interessant zu sehen sind von den wenigen Überresten des Klosters einige Skulpturfragmente und ein gewölbter Keller.
Der von den Mönchen angelegte Damm schützt noch zu heutiger Zeit den Ort vor dem Hochwasser der Unstrut.


Die Sachsenburgen

Am Paß der Thüringer Pforte stehen die 2 etwa 1000 Jahre alten Sachsenburgen. Obwohl sie erstmals im Jahre 1247 urkundlich erwähnt wurden, befand sich in frühgeschichtlicher Zeit an dieser Stelle schon eine große Wall- und Fliehburg. Die Beichlinger Grafen, die Grafen von Honstein und die von Bendeleben sind nur einige Herren, denen die Burg im Laufe der Zeit gehörten. Im 13. Jahrhundert waren die Burgen als finstere Raubritternester gefürchtet. Sie wurden in dieser Epoche mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Zum Sitz eines Amtes, welchem 7 Dörfer der Umgebung angehörten, wurden sie im 15.Jahrhundert. Der Bergfried der Unterburg, auch Hakenburg genannt, ist heute am besten erhalten. Sein unterer Teil wurde als Gefängnis genutzt. Hier befand sich auch ein 150 m tiefer Burgbrunnen, der mittlerweile zugeschüttet ist. Zu Füßen der Sachsenburgen entstand das Dorf Sachsenburg. Dieses ist seit 1974 ein Ortsteil von Oldisleben. Obwohl die Burgen in der Geschichte keine besondere Rolle spielten, sind sie ein beliebtes Ausflugsziel.


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