Zeugnisübergabe im Schloss

Wiehe – Am 29. Februar lief die Qualifizierungs-ABM des Vereins für Jugendhilfe e.V. Donndorf aus. Das hieß für 12 Jugendliche Zeugnisübergabe. Durch die Zusammenarbeit von Oberer und Unterer Denkmalbehörde, Arbeitsamt, Stadt Wiehe, Architekturbüro Urban und dem Verein für Jugendhilfe e.V. Donndorf konnte dieses Projekt ermöglicht werden. In einer einjährigen Qualifizierungs-ABM wurden den Teilnehmern theoretisches und praktisches Wissen im Bereich der Lehmbautechnik und Denkmalsanierung vermittelt, angefangen von der Schadenserkennung- und identifizierung bis hin zu konkreten Sanierungsarbeiten. Angeleitet wurden die jungen Männer dabei durch Herrn Kiesel (Maurermeister, Verein für Jugendhilfe e.V.) und Herrn Werner. Die Koordination sowie Unterstützung in den fachtheoretischen Bereichen wurde durch Frau Dipl. Ing. Bau Katrin Hecht gesichert. Die fachlich beratende Funktion für die gesamte Maßnahme übernahm der Architekt Dipl. Ing. Heiner Lippe (Vorstand Dachverband e.V., Leiter der AG Qualifizierung). Die Praxis, das hieß für die jungen Leute Sanierung und Restaurierung der Räume im Schloss Wiehe. Träger und Auftraggeber war die Stadt Wiehe. Und Arbeit gab es da genug, denn immer wieder wurden neue Schwachstellen in den uralten Gemäuern des Schlosses entdeckt, so das sich die Arbeit auf fast alle Räume im historischen Gebäude ausdehnte. Nun mussten die Jugendlichen zeigen was sie gelernt hatten. Sie stellten unter fachlicher Anleitung historische Lehmbausteine und den Lehmputz selbst her, bereiteten Lehm aus der örtlichen Lehmgruppe auf, möglicherweise dieselbe Lehmgrube aus der das Material für den Bau des Schlosses bereits Lehm abgebaut wurde. Aber ihre Arbeit bestand auch darin altes Fachwerk und Baumaterial zu sichern und für die Wiederverwendung aufzuarbeiten. Durch die Vielfalt der Arbeit konnten sich die jungen Männer spezielle Kenntnisse in dieser aufwendigen historischen Bauweise aneignen. Mit ihrer spezifischen Qualifikation, die im Sanierungsbereich noch kaum vorhanden ist, aber dringend gesucht wird, haben die Teilnehmer jetzt gute Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Schon vier Jugendliche konnten noch während der Maßnahmen einen neuen Job finden.Am letzten Tag im Monat Februar wurde nun das Ergebnis ihrer Arbeit von Jens Kutscher Vorstand des Verein für Jugendliche e.V. Donndorf an den "Schlossherren" Bürgermeister Willomitzer übergeben. Dieser bedankte sich herzlichst bei den Jugendlichen für die geleistete Arbeit und bedauerte gleichzeitig, dass diese Maßnahme gerade jetzt zu Ende geht. Er hofft darauf, dass auch in Zukunft solche Maßnahmen durchgeführt werden können, denn damit hätten wieder junge Leute die Chance sich in diesem speziellen Bereich zu qualifizieren und die Mauern des Schlosses könnten weiter restauriert werden. Anschließend erhielten die jun gen Leute die Firmenzeugnisse und ihre selbst erstellte Arbeitsmappe, in der alle bisherigen Arbeiten, am PC erstellt und in Bild und Text dokumentiert sind. Mit diesen Unterlagen können sie sich nun bei den Arbeitgebern bewerben und gleichzeitig aufzeigen, was sie bereits im Bereich Lehmbau geleistet haben. Alle Anwesenden wünschen ihnen dabei viel Erfolg. Es wurde von Seiten der Arbeitsverwaltung eine neue AB-Maßnahme Lehmbautechnik eingerichtet, um den Jugendlichen Wettbewerbsvorteile beim Suchen nach Arbeit einzuräumen. Junge Männer die in Bauhaupt- und Nebengewerbe einen Facharbeiterbrief haben und arbeitslos sind, können sich beim Verein für Jugendhilfe e.V. Donndorf (Tel. 034672/953-0) melden.
UE

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