Abschlussdokumentation bzw. Abschlussbericht -
Bewerbung um den Titel "Umweltschule in Europa"
ausgeschrieben von der DGU
Die Regelschule "Gerhart Hauptmann" Roßleben konnte mit Ihren 600 Schülern auch im Schuljahr 1997/98 erfolgreich am Umweltwettbewerb der DGU teilnehmen. Dies schätzen wir, Schüler, Lehrer und Partner, des Einzugsbereichs unserer Schule so ein und wollen es deutlich machen :
AUSGANGSBETRACHTUNG
1. Wir entwickeln unser Handlungsfeld -ökologische Schule- nach einer mittelfristigen Konzeption ( Öko 2 000 ) kontinuierlich weiter. Das macht die Abrechnung unserer Zielstellungen wesentlich leichter und nachweisbarer .
2. Die Kompliziertheit 3 Lernstandorte unter einen Hut zu bringen ist uns im zweiten Übergangsjahr etwas leichter gefallen. Gerade die Öko-Projekte verbinden. Weiterhin war es von wichtiger Bedeutung, dass wir durch die Unterstützung der Sponsoren der DGU Mittel für unsere Projekte planbar einsetzen konnten.
3. Etwas ungünstig ist die Terminstellung zur Berichterstattung derAbschlussdokumentation gewählt. Da sich an unserer Schule bewährt hat, dass die Projektwoche zur Umwelterziehung am Ende des Schuljahres die größte Ausstrahlung erreicht , würden wir uns sehr freuen, wenn man uns zur Abgabe der Unterlagen etwas mehr Zeit ließe ! Seit dem vergangenen Schuljahr ordnen wir die Gesamtkonzeption unserer Entwicklung im Umweltbereich nicht nur mehr dem Leitgedanken "Global denken - vor Ort handeln" unter, sondern weisen bei der Weiterentwicklung unseres Vorgehens "Nachhaltigkeit bzw. Zukunftsfähigkeit" aus!
Hier die konkreten Ergebnisse im Schuljahr 1997-1999:
1. Energieeffizienz
Im Januar 1998 legten wir nach der Auswertung unserer Energie-Kosten-Bilanzierung der Schulverwaltung unsere langjährigen Einspareffekte vor (siehe Anlage). Die Analyse wurde umfassend erläutert und darauf aufmerksam gemacht, dass zur weiteren Senkung der Energiekosten Investitionen notwendig sind ( insbesondere zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen). Wir baten unsere Verwaltung darum, einen Teil der eingesparten Mittel für die Wärmedämmung bereitzustellen. Leider, wie im vorigen Jahr, kein Echo, das ist bedrückend. Unser Einsparungspotential hat, wie in den Diagrammen ersichtlich, bis 1995 eine kontinuierliche Entwicklung. Durch die Privatisierung der Reinigungsleistungen verschiebt sich das Bild 1996 und entwickelt sich durch persönliche Einflussnahme des SL auf die Reinigungsfirma im Jahr 1997 wieder positiv. Deshalb für uns immer wieder unverständlich, dass solche nachhaltigen Effekte in unserem Kyffhäuserkreis nicht anerkannt und gefördert werden.
2. Wassersparen
Kontinuierlich entwickelten wir im vergangenen Schuljahr unser Regenwasser- und Brauchwassersparkonzept weiter. Dank der Fördermittel der DGU war es uns möglich im Schulgebäude die zweite Regenwasserspeicheranlage in unserer Projektwoche mit Schülern der 9. Klasse und einer Sanitärfirma zu bauen. Die Anlage versorgt einen Toilettenkomplex für Mädchen und Jungen mit Regenwasser und wird durch ihren großen Flächeneinzugsbereich bzw. ihre Speicherkapazität von 2,3 m³ einen beträchtlichen Wasserspareffekt bringen. Gleichzeitig können die Reinigungskräfte das Wasser für ihre Tätigkeiten nutzen. Der Einspareffekt unserer ersten Anlage im Turnhallenbereich betrug 1997 immerhin 19 m³ Innennutzung und 28 m³ Außennutzung zur Versorgung unserer Neuanpflanzung.
1999 bauten wir Regenwasser III. Dabei halfen uns die Soldaten unserer Patenkompanie aus dem Objekt Bad Frankenhausen. Die Wassereinsparung 1999 im Vergleich zu 1997 betrug 56 % oder 521 m³.
3. Abfall
Wir trennen an unserer Schule weiterhin alle wiederverwendbaren Stoffe. Dabei wurde die Kapazität der Kompostierbehälter um 25 % (vier Behälter erweitert) , da durch Rasenmähen und Hecken schneiden - schreddern die vorhandenen Anlagen nicht mehr ausreichten. Weiterhin können wir berichten , dass unser langfristiges Vorhaben
Kalihaldenbegrünung einen entscheidenden Schritt voran gemacht hat (siehe Anlagen). Zwei Anpflanzungen wurden durchgeführt (600 m²) und eine naturbelassene Fläche (800 m²) analysiert und erfasst (siehe Anlage). Würden wir die insgesamt neu gepflanzten Bäume und Sträucher (68) in unser Gesamtprogramm Öko 2000 - 2000 Bäume und Sträucher bis zum Jahr 2000 - mit aufnehmen, hätten wir unser Ziel schon in diesem Jahr vorfristig erreicht.
4. Nachhaltige Entwicklung
Ein weiteres nachhaltiges Ziel wird bzw. wurde in der noch laufenden Projektwoche erfüllt. Die Schüler der 7. und 8. Klassen stellten für unseren botanischen Pfad, der zu unserem 30-jährigen Schuljubiläum eingeweiht wird, 35 Baumbezeichnungsschilder heraus Eichenabfallbrettern. Damit haben wir die Grundlage geschaffen, auf unserem Schulgelände 60 verschiedene vorwiegend Baumpflanzungen für die Öffentlichkeit kenntlich gemacht zu haben. Zu Beginn des nächsten Schuljahres wird unser botanischer Lehrpfad das erste Mal bei seiner Eröffnung für alle Interessenten unserer Schule zu besichtigen sein. Unterstützt wurden wir hierbei durch das Bildungswerk VHS Roßleben.
5. Schule zum Wohlfühlen
Unser kleiner Biotop - Ökoteich lockte in letzter Zeit nur noch wenige Interssenten an. Die Abdichtungsfolie war nicht mehr in Takt, der Wasserstand zu niedrig. Ein Sponsor hatte Mitleid, spendete eine derbe Folie ( 6 m x 6 m ) und setzte damit einen zusätzlichen Entwicklungsprozess in Gang:
Ein neuer Ökoteich zum "Wohlfühlen". Inzwischen ist er mit Regenwasser gefüllt, und damit die Grundlage für eine kontinuierliche Bepflanzung geschaffen.
Entrümpelung war eine weitere Aktion die unsere diesjährige Projektwoche zum Ziel hatte. Klassenräume und Vorbereitungsräume wurden nach dem Entrümpeln neu gestaltet . Bei einer Papier-Pappe- Aktion wurden wertvolle Sekundärrostoffe gesammelt und dem Stoffkreislauf wieder zugeführt.
6. Sonderprojekte
Unser Patenunternehmen die Firma Eggert - Haustechnik bot uns an, bei der Montage einer kombinierten solar-thermisch-elektrischen Anlage mit zu helfen. Die technisch interessierten Schüler waren begeistert. Innerhalb 3 Tage wurde die modern Anlage , die photelektrisch ihren Betreiberstrom selbst erzeugt, gebaut.
Einstieg in das GLOBE-Programm 1999/2000:
Schüler erfassen Wetterdaten und protokollieren sie täglich, geben sie ins Internet zur Veröffentlichung und werten sie monatlich aus.
7. Einbeziehen der Öffentlichkeit in unsere Projekte
Außer den schon genannten Partnern beziehen wir folgende Unternehmen und Institutionen in unseren ökologischen Entwicklungsprozess mit ein:
GHB Roßleben ( Gesellschaft zur Herstellung von Bodensubstraten )
Gemeindeverwaltung ( Ordnungsamt, Umweltamt, Bürgermeister )
Heureka - Bildungs GmbH
Bipro GmbM
INFORM GmbH ,Tibor - Computerbildungsgesellschaft
Partnerschulen in 3 Ländern ( Italien, Niederlande, Ukraine )
Informationsaustausch über INTERNET bzw. Schüleraustausch und Zusammenarbeit angemeinsamen Ökoprojekten
- Baum des Jahres von 1991- 1999
- Haldenbegrünung I, Teil II Herbst 1999
- Einstieg in das GLOBE-Programm Oktober 1999- Pressewirksam
- Nachhaltige Entwicklung- Teilnahme am Weimarseminar und an den Tobblacher Gesprächen 1998
- Aufbau einer Schulpartnerschaft zu einer Mittelschule in Norditalien (Taxvisio/St. Johann) auf ökologischem Gebiet
- Energiesparprojekte
8. Nachbetrachtung
Jugendliche einer Schule oder einer Region mit Umweltthemen zu konfrontieren ist ein wichtiger intensiver Prozess. Dabei kommt es darauf an, die Interessiertheit der Schüler zu wecken, indem man mittelfristige Konzeptionen gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelt und diese natürlich auch praktisch orientiert , nachhaltig, also bleibend umsetzt. Das ist die KUNST der Lehrenden , der man sich mit ganzer Kraft widmen sollte, immer im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer Erde.
Sustainable Development
Im Auftrag der Schulkonferenz Weilepp
der Regelschule Roßleben Schulleiter